Ereignisbericht: Hurrikan Ida
Entwicklung von Ida
Hurrikan Ida war der zweite Major Hurrikan (ein Sturm der Kategorie 3 und höher) der Hurrikan-Saison 2021. Als tropische Störung vor der venezolanischen Küste entstanden, bewegte sich das System gegen Jamaica und entwickelte dort am 26. August erste Charakteristika eines Tropensturmes. Als Sturm der Stärke 1 überquerte Hurricane Ida die westliche Spitze von Kuba und zog über den Golf von Mexiko in Richtung Louisiana. Im Golf traf Ida auf das sogenannte Loop Eddy, ein Gebiet mit signifikant wärmeren Meerwassertemperaturen, und konnte genügend Energie aufnehmen, um sich sehr rasch zu einem Sturm der vierten Kategorie zu entwickeln.
Am 29. August traf der Sturm bei Port Fourchon, Louisiana ein erstes Mal an Land. Port Fourchon, der südlichste bewohnte Fleck im Mississippi-Delta, ist ein wichtiger Hafen für die Energiewirtschaft. Zwei Stunden später erreichte Ida das Festland in der Nähe von Galliano im Herzen des Deltas und zog danach über tendenziell weniger dicht besiedeltes Gebiet, was die Städte Houma, New Orleans und Baton Rouge vor dem Schlimmsten bewahrte.
Einfluss auf den Markt
Da der Sturm gegenwärtig noch über Tennessee in Richtung Washington D.C. zieht, ist eine abschliessende Bewertung noch verfrüht. So haben Modellierungsfirmen bis jetzt noch keine öffentlichen Schätzungen für den versicherten Marktschaden publiziert. Vergleichbare Ereignisse aus stochastischen Ereigniskatalogen indizieren einen versicherten Schaden von USD 15 bis 25 Mrd. an Land. Wir betrachten Hurrikan Laura – ein Cat 4 Hurrikan in Louisiana von letztem Jahr, der in etwa USD 12 Mrd. an versicherten Schäden verursachte – als untere Schätzung, da Idas Pfad näher an den grösseren Städten des Staates verlief. Diese Zahlen beziehen sich auf den On-Shore Schaden; es ist davon auszugehen, dass die Energiewirtschaft im Golf von Mexiko zusätzliche Schäden vermelden wird. Die Solidum Fonds sind infolge von strikten Ausschlusskriterien in privaten Verträgen von diesen Off-Shore Schäden nicht betroffen.
Einfluss auf die Portfolien
Basierend auf den obigen Zahlen wird der Einfluss auf die Solidum Portfolien gering sein.
Die allermeisten Katastrophenanleihen sollten durch diesen Sturm keinen Kapitalverlust erleiden. Einige Programme verlangen allerdings eine genauere Beobachtung, so z.B. diejenigen für Louisiana Citizens Property Insurance, den «Insurer of last Resort» für diesen Staat. Die Solidum Fonds sind, wenn überhaupt, nur in den risikoferneren Tranchen dieses Cat Bond Sponsors investiert, für den die grösste Exponierung zudem gegen weiter östlich ziehende Stürme besteht. Gegenwärtig gehen wir auch bei diesen Investitionen von keinem Kapitalverlust aus.
Aggregierende Bonds werden eine geringe Erosion ihrer Selbstbehalte verzeichnen.
Auch wenn eine abschliessende Aussage für die privaten Rückversicherungs- und Retrozessionsverträge in den Portfolien der Solidum ELS SAC2 and SAC3 noch nicht gemacht werden kann, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass diese ebenfalls nicht betroffen sein werden. Insbesondere sind solche unserer privaten Transaktionen, die Energierisiken decken, wegen spezieller Ausschlussklauseln von Ida nicht beeinflusst.
Zum Monatsende war eine gewisse Volatilität und eine Ausweitung der Bid-Ask Speads in den Sekundärmarktpreisen zu beobachten, die wohl auch in die ersten Septemberwochen hineinreichen wird. Wir erwarten aber, dass sich die Preisindikationen relativ schnell wieder normalisieren werden. Der Mark to Market Impact durch Ida sollte in allen Portfolien weniger als 1 Prozent betragen.
Für weitere Fragen steht Ihnen das Portfolio Management Team jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Solidum Partners