Ereignisbericht: Hurrikan Idalia

Am 30. August um 7:45 Ortszeit traf Hurrikan Idalia als Sturm der Kategorie 3 in Floridas dünn besiedelter ‘Big Bend’ Region nahe Keaton Beach an Land. Der Sturm zog sich schnell abschwächend in nord-östlicher Richtung über Georgia und South Carolina weiter, wo er am 31. August mit Tropensturm-Windstärke wieder auf offenes Wasser traf. Das System hat mittlerweile einen Übergang zu einem aussertropischen Sturm vollzogen und zieht in Richtung der Bermudas auf den offenen Atlantik, wobei es sich in den nächsten Tagen graduell weiter abschwächen wird.

Auch wenn Idalia beim Auftreffen ein sogenannter ‘Major Hurricane’ mit starken Winden war und zudem in ausgedehnten Küstenbereichen Floridas Sturmfluten verursachte, werden die Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt nicht dramatisch ausfallen. Für die Portfolien der Solidum Fonds werden keine negativen Auswirkungen erwartet.

Meteorologische Entwicklung

Idalia entwickelte sich aus einem Tiefdruckgebiet vor der zentralamerikanischen Küste. Am 26. August veröffentliche die amerikanische Hurrikan Warte NOAA die erste Vorhersage für das System. Nachdem Idalia für mehrere Tage im Yukatan Channel zwischen Mexiko und Kuba stationär verharrte und gegen trockene Luft und Scherwinde aus nördlicher Richtung ankämpfte, begann der Sturm am 29. August in den Golf von Mexiko zu driften. Nördlich von Kuba nahm der störende Einfluss auf den Sturm ab, und Idalia vermochte eine geschlossene Zirkulation um sein Zentrum aufzubauen und Hurrikan-Stärke zu erreichen. Zwischen einem Tiefdruckkeil über Texas und einem Hochdruckgebiet über den Bahamas wurde Idalia nach Norden gedrückt, wobei der Sturm über dem warmen Wasser des östlichen Golfs von Mexiko eine schnelle Intensivierung durchlief. Kurz vor Auftreffen auf Land begann Idalia mit einem ‘Eywall Replacment’- Prozess, der die Intensität abschwächte und die Struktur des Sturms über Land instabiler werden liess.

Während des gesamten Zeitraums bewährten sich die dynamischen Vorhersagemodelle der Wetteragenturen auf eine bemerkenswert gute Weise, sowohl bezüglich der Zugbahn wie auch der Intensität des Sturmes. Insbesondere die sogenannte Rapid Intensification, die Hurrikane durchlaufen können, wenn sie über mehr als 30° C warmes Wasser ziehen und atmosphärische Störeinflüsse gering sind, wird von der neusten Generation der spezialisierten Hurrikanmodelle wie dem amerikanischen HAFS zunehmend besser erfasst.

Einfluss auf den Rückversicherungs- und ILS Markt

Da aufgrund der stabilen Vorhersage der Region des Einschlages recht früh feststand, dass Idalia wohl keine grösseren Agglomerationen direkt treffen würde, wurde der Sturm im Markt mit einer gewissen Ruhe verfolgt. Die ersten Schätzungen für den versicherten Marktschaden bestätigen dieses Bild. Zahlen der Katastrophen-Modellierungsfirmen RMS und AIR/Verisk sowie Statements verschiedener Rückversicherungs-Broker liegen im Bereich von $5 bis $9 Mrd. Damit wird Idalia sicherlich zu einem der relevanten Versicherungsereignisse des Jahres 2023 zählen, aber bezüglich finanzieller Auswirkung im Bereich der jährlichen Risikobudgets verbleiben.

Für den ILS- und Cat Bond Markt bedeutet dies, dass direkte Kapitalverluste äusserst unwahrscheinlich sind. Wie immer bei Ereignissen von einiger Grösse wird es Einflüsse auf den Selbstbehalt von aggregierenden Strukturen geben, welche zu Mark-to-Market Bewegungen der Bewertungspreise führen können, aber auch hier gehen wir gegenwärtig nicht von bedeutsamen Marktreaktionen aus. Die Bewertungspreise von Cat Bonds zum Monatsende zeigten keine auffälligen Reaktionen.  

Aus diesen Gründen gehen wir davon aus, dass Hurrikan Idalia keinen Einfluss auf die ILS- und Cat Bond Portfolien der Solidum Fonds haben wird.